Das Projekt Klimafit Ruhr

Gemeinsam für die Region

Gemeinsam klimafit werden und das in der gesamten Metropole Ruhr. Das ist das Ziel des Regionalverbands Ruhr (RVR) und des Handwerks Region Ruhr. Der Regionalverband Ruhr agiert dabei mit seinen zahlreichen Verbandskommunen, das Handwerk Region Ruhr wird sowohl vertreten durch die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster als auch durch die elf Kreishandwerkerschaften in der Metropole Ruhr. Viele Projektpartner_innen für ein sehr großes Ziel: bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Jahr 2018 eine auf Dauer angelegte, vertiefte Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten vereinbart: der Masterplan Klimaschutz. Als Gemeinschaft sollen unter der Dachmarke Klimafit Ruhr Klimaschutzaktivitäten in zielgerichteter und engagierter Weise angegangen werden – für die Menschen in der Metropole Ruhr und für eine lebenswerte Zukunft.

Aus diesem Grund wurde 2019 als erster Baustein der gemeinsamen Vision von Klimafit Ruhr die Ausbau-Initiative Solarmetropole Ruhr ins Leben gerufen. In der gesamten Metropole Ruhr sind über eine Million Dächer vorhanden, die gemäß der Sonneneinstrahlung für eine Photovoltaikanlage geeignet sind und dadurch grünen Strom produzieren könnten. Würden all diese Dächer zur Solarstromerzeugung genutzt, könnten in der Region über neun Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Für Deutschland entspricht das dem CO2-Jahresausstoß von etwa einer Million Menschen. Das schont das Klima und gewährleistet die Versorgungssicherheit in der Region. In aktuell 21 Städten und Gemeinden in der Region soll über das Thema Solarenergie mit Hilfe von Informationsveranstaltungen, Aktionen und kleinen Zuschussförderungen rund um das Thema Solarenergie informiert werden.

Gemeinsam mit allen Projektbeteiligten werden stetig neue Maßnahmen und Konzepte für den Ausbau von Solarenergie entwickelt, um das große Potential in der Metropole Ruhr bestmöglich auszuschöpfen. Denn neben den positiven Effekten von Photovoltaik auf den Klimaschutz und auf die Gesellschaft hat die Sonnenenergie auch Vorteile für jeden einzelnen Menschen: Die Produktion von Solarstrom ist günstiger als der Bezug des Stroms aus dem Netz. So können Besitzer_innen einer PV-Anlage nicht nur Geld sparen, sondern sind dazu noch unabhängig von zukünftigen Preissteigerungen der Stromanbieter – gerade in Zeiten der Krise ein wertvolles Gut. Mit der Kampagne wollen wir allerdings auch denjenigen Bürger_innen der Metropole Ruhr die Chance geben, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen, die selbst kein eigenes Haus besitzen. So bieten wir Informationen für Steckersolargeräte an, damit auch Mieter_innen und Wohnungseigentümer_innen von der Solarenergie profitieren können. Auch Unternehmen und Bürgerenergiegenossenschaften sind wichtige Akteure bei der Energiewende.

Die 1. Projektphase der Solarmetropole Ruhr in Zahlen

 

In der ersten Projektphase von 2019 bis 2021 haben wir in den Städten und Gemeinden der Solarmetropole schon viel erreicht. So haben wir drei verschiedene Zuschussförderungen angeboten – zum einen für PV-Dachanlagen für Bürger_innen und Unternehmen und zum anderen für Steckersolargeräte für Mieter_innen. Dadurch konnte wir bei der Installation von über 250 Photovoltaik-Dachanlagen unterstützen, fünf davon auf Unternehmensdächern. Neben Förderungen wurden auch verschiedene Sonderaktionen in den Kommunen realisiert. So bieten acht solare Sitzbänke den Bürger_innen Erholung und eine kostenlose Handyaufladung und bei der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort war das solare Wanderkino Cinema del Sol ein voller Erfolg. Auf dem Weg zur eigenen Photovoltaik-Anlage haben wir in rund 80 Veranstaltungen über 4.500 Teilnehmende zu verschiedenen Themen informieren können, von Photovoltaik-Dachanlagen über Steckersolargeräte hin zur steuerlichen Handhabung bei PV-Anlagen und -geräten. Die Vielfalt der Informationsangebote wurde dabei durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.

Neben Präsenzveranstaltungen haben wir 26 digitale Lösungen wie Online-Themenreihen oder digitale Solarstammtische entwickelt. Das Angebot an digitalen Formaten führt dazu, dass die kommunalen Grenzen bei vielen Veranstaltungsformaten kein Hindernis mehr darstellen und erstmals ein interkommunales und kreisweites Informationsangebot verstetigt werden kann. Auch der direkte Kontakt zu den kommunalen Ansprechpartner_innen als erste Anlaufstelle für die Bürger_innen hat einen wertvollen Beitrag geleistet. Bei rund 3.500 Anfragen zu Solarenergie konnte dort beraten werden. Auch unsere digitale Präsenz durch die Internet- und Facebookseite der Solarmetropole Ruhr hat viele Bürger_innen mit Informationen erreicht. So haben wir 40.000 aktive User rund ums Thema Solarenergie informieren können. Insgesamt hatten unsere Posts und Seiteninhalte eine digitale Reichweite von über 300.000 Personen. Bei fünf Millionen Einwohnern in der Metropole Ruhr gibt es somit noch eine Menge zu tun. Das geht aber nur zusammen, gemeinsam für die Region.

Erweiterung durch das Energiesparhaus Ruhr

Nach dem Erfolg der ersten Projektphase der Solarmetropole Ruhr bietet das Projekt Klimafit Ruhr ab 2022 einen weiteren Baustein zur Erreichung der Klimaneutralität an: Mit dem „Energiesparhaus Ruhr“ startet nun der neue Themenschwerpunkt „Gebäudesanierung/Energieeffizienz“. Mehr als jedes dritte Gebäude in der Metropole Ruhr ist sanierungsbedürftig. Das geht aus einer bundesweiten Statistik zum Wohngebäude-Bestand von co2online hervor. In der Regel betrifft der Sanierungsbedarf besonders den Bereich der energetischen Sanierung. Eine nicht ausreichende Wärmedämmung, alte Fenster oder eine veraltete Heizung senken die Energieeffizienz eines Gebäudes enorm, sodass ein Großteil der erzeugten Energie unverbraucht verloren geht. Dort setzt das Energiesparhaus Ruhr an und startet 2022 in eine zweijährige Projektlaufzeit.

Mit der ganzen Bandbreite der energetischen Sanierung wird mit dem Energiesparhaus Ruhr ein weiterer operativer Bereich umgesetzt, um die Menschen und Handwerksfachbetriebe in der Metropole Ruhr bei der Energiewende zu unterstützen. Von der Wärmedämmung bis zum Heizungs- und Fenstertausch wird das gesamte Gebäude betrachtet. In Zusammenarbeit mit dem Handwerk werden kostenlose Informationsveranstaltungen, Aktionen und kleine Zuschussförderungen in den teilnehmenden Städten und Gemeinden durchgeführt. Dabei werden nicht nur Gebäudeeigentümer_innen angesprochen, sondern gezielt auch Wohnungseigentümer_innen und Mieter_innen. Denn Energieeffizienzmaßnahmen fangen schon beim Nutzungsverhalten an. Die Handwerksunternehmen bringen ihre breiten Kompetenzen in den Bereichen der Energieeinsparung, Modernisierung von Gebäuden und Gebäudetechnik ein und unterstützen Interessierte bei der Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. Denn: Sanierungsmaßnahmen müssen gut geplant sein, lohnen sich in vielerlei Hinsicht für die Bürger_innen aber doppelt. Die Energieeinsparungen, die durch eine Sanierung entstehen, gleichen die Investitionskosten häufig schon nach wenigen Jahren aus. Das Ergebnis ist ein modernisiertes Gebäude, eine dauerhafte Energie- und damit Geldeinsparung sowie eine Wertsteigerung der Immobilie. Unser Primärziel, die regionalen Klimaschutzziele zu erreichen bekommen, bekommen die Bürger_innen on Top.

Informieren Sie sich auf den Projektseiten, welche Angebote und Veranstaltungen die Solarmetropole Ruhr und das Energiesparhaus Ruhr für Sie bereithält.

Projektbeteiligte

 

Die Kommunen sind erste Ansprechpartner für Bürger*innen, die an einer PV-Anlage interessiert sind oder eine Energieberatung suchen.

  • Aufklärung über den Inhalt des Projekts, die Förderungen innerhalb ihrer Kommune und die Inhalte der Förderrichtlinie (Bereich Erstinformation PV und Antragstellung).
  • Auskunft für Handwerksbetrieben über Förderungen für Kunden und deren Bedingungen
  • Weiterführende Infomaterialien zu PV für Handwerk und Bürger*innen

Die Handwerkskammern fördern auf regionaler Ebene das Gesamthandwerk und sorgen für einen Ausgleich der Interessen einzelner Handwerkszweige. Jeder Handwerksbetrieb ist Pflichtmitglied im regional zuständigen Handwerk.

  • Wirtschaftsförderung und Repräsentation des Handwerks gegenüber Politik und Verwaltung
  • Technische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Beratung für Betriebe
  • Ansprechpartner für Handwerksbetriebe rund um die Projektteilnahme, Infomaterialien für Kunden, Weiterbildungen und fachlichen Input durch Veranstaltungen

Innungen sind die fachlichen Basisorganisationen der einzelnen Handwerksberufe in einem bestimmten Bezirk, in denen die Betriebe freiwillige Mitglieder sind. Die Innungen einer Stadt oder eines Kreises bilden zusammen die Kreishandwerkerschaft. Letztere fördern und vertreten die gewerblichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Mitglieder innerhalb eines Kreises oder einer Stadt.

  • Ansprechpartner für Bürger*innen bei der Suche nach Handwerksbetrieben innerhalb der jeweiligen Kommune/Kreis mit dem Fokus auf Innungsbetriebe
  • Infos zu lokalen Unternehmen im Bereich PV und Hilfe zu rechtlichen Fragen für Handwerksbetriebe in der Innung
  • Direkter Kooperationspartner der Kommunen vor Ort

Kreise sind sowohl Kommunalverbände als auch Gebietskörperschaften. Zu ihrem Verband gehören die Kreisstädte und Gemeinden, die von der Gebietskörperschaft, der Kreisverwaltung, organisiert werden.

  • Ansprechpartner für gemeinsame Angebote des Projekts innerhalb der Kreisgrenzen
  • Operative Ebene zwischen den kommunalen Partnern und der Projektsteuerung
  • Koordination der Projektangebote im Kreis
  • Netzwerker für die Einbindung und Veröffentlichung kreisweiter Aktionen

 

Der Regionalverband Ruhr ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ein kommunaler Pflichtverband, zu dessen Verbandsgebiet 53 Kommunen der Metropole Ruhr gehören. Für das Wohl der Metropole Ruhr agiert der RVR u. a. als Netzwerker, Dienstleister und Projektträger auf dem gesamten Verbandsgebiet.

  • Direkte Anlaufstelle für die Koordinierung und Steuerung des Projekts
  • Auskunft über mögliche Förderungen in den einzelnen Kommunen und über Laufzeiten des Projekts und der Förderungen
  • Zuständig für die Internet- und Facebook-Seite der Ausbau-Initiative

 

Unterstützer der Kampagne Klimafit Ruhr

Verbraucherzentrale NRW

Durch ihre Anbieterunabhängig, die fachliche Kompetenz und die bürgernahe Zusammenarbeit ist die Verbraucherzentrale NRW (VZ) ein wichtiger Kompetenzpartner von Klimafit Ruhr. In zahlreichen Informationsveranstaltungen – von Online- und Präsenzvorträgen hin zu Informationsständen in den Innenstädten – wird das Projekt durch die Energieberater_innen der VZ tatkräftig unterstützt. Bürger_innen profitieren durch die gemeinsame Kooperation besonders dadurch, dass die Beratungen stets neutral gegenüber verschiedenen Angeboten geführt werden. Nach einer Umfrage gilt die VZ als besonders glaubwürdig und zuverlässig. Sie setzt sich für den wirtschaftlichen, gesundheitlichen und digitalen Verbraucherschutz ein und ist auch bei rechtlichen Fragen die richtige Anlaufstelle. Im Rahmen unseres Projekts Klimafit Ruhr setzt sich die Verbraucherzentrale NRW dafür ein, den Bürger_innen transparente Verbraucherinformationen im Bereich der Solarenergie und der energetischen Gebäudesanierung bereitzustellen, zu beraten und sie vor unseriösen Angeboten und Fehlern bei der Umsetzung zu schützen.

 

NRW.Energy4Climate – Landesgesellschaft Energie- und Klimaschutz

Seit 2022 ist Energy4Climate die neue Landesgesellschaft für Energie- und Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen und bündelt die Ressourcen in den vier stärksten emittierenden Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude und Verkehr. Im Querschnittsthema Klima stellt die Landesgesellschaft acht Klimanetzwerker zur Verfügung, einen davon für die gesamte Metropole Ruhr. Als zentraler Ansprechpartner im Bereich Klima und Energieeffizienz unterstützt der Klimanetzwerker der Metropole Ruhr die Zusammenarbeit mit Klimafit Ruhr durch die Bündelung von Projekten im Bereich Solarenergie und der energetischen Sanierung. Nur durch Synergieeffekte und eine projektübergreifende Zusammenarbeit können Bürger_innen effizient bei der Energiewende unterstützt werden.

 

KOMMUNEN

KREISHANDWERKERSCHAFTEN

KREISE

PROJEKTKOORDINATION

UNTERSTÜTZER